Konzeption und Methode

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), das in gemeinsamer Trägerschaft des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) steht, konzipierte das Projekt Aus Fehlern lernen - Qualitätsmanagement (QM) im Kinderschutz und schrieb es europaweit aus. Die Vergabe erfolgte unter Einbezug von Bund, Ländern und Kommunen an die Alice-Salomon-Hochschule und den Kronberger Kreis für Qualitätsentwicklung e.V. unter der Leitung von Prof. Dr. Uwe Flick und Prof. Dr. Reinhart Wolff. Das Projekt wurde im 3. Quartal 2011 abgeschlossen. Folgende Projektergebnisse werden im Laufe des Jahres 2012 veröffentlicht werden:

  • Forschungsbericht zur qualitativen Forschung in 6 Kommunen
  • Praxisleitfaden zum Konzept einer dialogischen Qualitätsentwicklung, wie er mit 42 Kommunen erprobt wurde
  • Ergebnisse einer explorativen Studie zu "Kinder im Kinderschutz" auf der Basis von 10 Fallakten
  • Methodenbericht zur Analyse des Falles "Lea-Sophie" in Schwerin.

Neben dem Projekt Aus Fehlern lernen – Qualitätsmanagement im Kinderschutzwerden vom NZFH innerhalb dieses Projektbereiches folgende Projekte bearbeitet:

Qualitäts-, Risiko- und Fehlermanagement im Kinderschutz: Im Rahmen einer Befragung von Fachkräften aus ca. 30 Jugendämtern im Bundesgebiet wird erhoben, welche qualitätssichernden Maßnahmen im Kinderschutz in Jugendämtern praktiziert werden. Der dazu eingesetzte Fragebogen wird nach Abschluss der Befragung zu einem - über das Internet frei zugänglichen - Selbstevaluationsinstrument weiterentwickelt. Ziel ist es, Jugendämtern ein Selbststeuerungsinstrument an die Hand zu geben, das sie bei der Entwicklung eines Risiko- und Fehlermanagementsystems unterstützt.

Krisenmanagement und Krisenkommunikation in Jugendämtern: Gemeinsam mit dem Krisennavigator – Institut für Krisenforschung in Kiel, wird ein Praxisleitfaden erstellt, der Jugendämter bei der Entwicklung eines Konzeptes für die Öffentlichkeitsarbeit und das Krisenmanagement in tragisch verlaufenen Kinderschutzfällen unterstützt.

Methodenentwicklung zur Untersuchung von Einzelfällen im Kinderschutz: Die Voraussetzung, damit Fälle – mit dem Ziel des Lernens aus Erfahrung – sinnvoll retrospektiv untersucht werden können, ist die Anwendung geeigneter und erprobter Methoden. In Kooperation mit dem Social Care Institute for Excellence (SCIE) in London entwickelt das NZFH einen systemisch-dialogischen Ansatz zur Analyse von Fällen. In Kooperation mit einem deutschen Jugendamt wird die Methode anhand der Analyse von ca. 8 Fällen erprobt und weiterentwickelt. Die Ergebnisse werden voraussichtlich 2013 veröffentlicht.

Kontakt

Deutsches Jugendinstitut
Nockherstr. 2
81541 München

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