ExpertInnengespräche


„Programmtheorien in Evaluationen“<o:p></o:p>

 02.12.2008 in München

Theoriebasierte Zugänge der Evaluation sind im deutschsprachigen Raum noch vergleichsweise jung. Das ExpertInnengespräch bot eine Gelegenheit, sehr unterschiedliche Herangehensweisen – aus drei deutschsprachigen Ländern – einander gegenüberzustellen und intensiv zu diskutieren. Im Mittelpunkt stand bei allen Beiträgen die Frage, welche Zugänge für welche Programme und angesichts welcher Voraussetzungen auf Seiten des Untersuchungsgegenstandes geeignet erscheinen – ganz im Sinne einer „theoryofpractice“ wie sie Shadish, Cook und Levitonschon vor vielen Jahren gefordert haben.

Wolfgang Beywl  stellte den Einsatz des Programmbaums – als eine Variante des logischen Modells – in Evaluationen bei Univation(Köln) vor. André Martinuzzi von der Wirtschaftsuniversität Wien (Österreich) berichtete über den Einsatz von Programmakteuraufstellungenin der Entwicklung von logischen Modellen gemeinsam mit den Programmbeteiligten. Fritz Sager  von der Universität Bern (Schweiz) erläuterte eine praktische Anwendung der „Realistic Evaluation“ in Verknüpfung mit „Qualitative ComparativeAnalysis“. Karin Haubrich  stellte den in zwei DJI-Evaluationen entwickelten Ansatz einer programmtheoriebasierten Cluster-Evaluation vor.

Vor dem Hintergrund ihrer eignen Erfahrungen in der Anwendung theoriebasierter Evaluationsansätze, beschäftigten sich die vier Referierenden mit folgenden Fragen:

  • Welches Verständnis von Programm liegt dem eigenen Vorgehen zugrunde?<o:p></o:p>
  • Was sind die theoretischen Vorannahmen, die zu der Entscheidung führen, dass der Gegenstand mittels Programmtheorie beschrieben wird?<o:p></o:p>
  • Wie entwickelt man Programmtheorien? Werden sie aus sozialwissenschaftlichen Theorien oder vorgängiger Forschung abgeleitet? Werden sie auf der Grundlage von Erhebungen rekonstruiert? Wer wird befragt und welche Methoden kommen zum Einsatz? Oder werden sie in moderierten Gesprächen mit den Stakeholdern erarbeitet? Wie ist in diesen Fällen die genaue Vorgehensweise?<o:p></o:p>
  • Welche Rolle spielen so erarbeitete Programmtheorien im Evaluationsdesign? Wie bauen darauf weitere Erhebungs- und Auswertungsschritte der Evaluation auf? Wie kommt man auf dieser Grundlage zu Bewertungen?<o:p></o:p>

In intensiven Diskussionen wurden die unterschiedlichen Herangehensweisen offen und kontrovers diskutiert, wodurch ihre Stärken und Schwächen und auch ihre teils impliziten Vorannahmen über die soziale Wirklichkeit von Programmen deutlich wurden.<o:p></o:p>

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