Ausgangslage

Die Diskussionen um die PISA-Ergebnisse, die Verabschiedung von Bildungs- und Orientierungsplänen der Bundesländer für Kindertageseinrichtungen und die Reformierung der Hochschulen im Bologna-Prozess bilden den gesellschaftspolitischen Hintergrund, vor dem die Professionalisierung in der ErzieherInnenausbildung verhandelt wird.
Die durch PISA angestoßene Debatte über die Bedeutung der frühen Jahre für die Bildungsbiographie eines Menschen hatte u.a. zur Folge, dass mit unterschiedlichen Formen von Bildungsplänen der Länder Richtlinien für die Bildungsarbeit in Kindertageseinrichtungen geschaffen wurden. Die damit gestiegenen Erwartungen an Kindertageseinrichtungen spiegeln sich direkt in einem veränderten, d.h. erhöhten, Anforderungsprofil an ErzieherInnen wider.

Ein Ansatz auf den Anstieg des Qualifikationsprofils einzugehen, ist die Verlagerung der ErzieherInnenausbildung von Fachschulen an Fachhochschulen und Universitäten. Die Umstrukturierung der deutschen Hochschulen durch den Bologna-Prozess bildet dabei den Rahmen, in dem neue grundständige Studiengänge in der Frühpädagogik an Hochschulen etabliert werden können. Als Trend findet dies Ausdruck in steigenden Zahlen von Bachelorstudiengängen mit unterschiedlichen Profilen in Frühpädagogik in der deutschen Hochschullandschaft.

Die Robert Bosch Stiftung fördert in ihrem Programm „PiK – Profis in Kitas“ seit 2005 Modellstudiengänge im Bereich Frühpädogogik an der Alice Salomon Fachhochschule Berlin, der Universität Bremen, der Technischen Universität Dresden, der Evangelischen Fachhochschule Freiburg und der Fachhochschule Koblenz. Dabei haben die Standorte unterschiedliche Schwerpunktsetzungen, Zielgruppen und Studienstrukturen. Zweimal im Jahr treffen sich die Standorte zu einem fachlichen Austausch untereinander und mit externen Experten auf der so genannten Innovationswerkstatt. Fünf Arbeitsgruppen arbeiten kontinuierlich zu den Querschnittsthemen „Qualifikationen“, „Elementardidaktik“, „Hochschuldidaktik“, „Lernort Praxis“ und „Durchlässigkeit“.
Im Zentrum des Programms steht die Frage, wie ein Studiengang inhaltlich und organisatorisch gestaltet sein sollte, um den gestiegenen Anforderungen an ErzieherInnen gerecht zu werden

Am DJI war dieses Thema bereits Ende 2004 Gegenstand einer viel beachteten Fachtagung der Abteilung „Kinder und Kinderbetreuung“, auf der die Frage „Reform oder Ende der Erzieherinnenausbildung?“ erörtert wurde. 2006 erschienen die Beiträge in einer gleichnamigen Buchpublikation .

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