Analyse der veröffentlichten Rechtsprechung und Forschung zur Rechtsanwendung

Die Kritik an der gerichtlichen Praxis nimmt zu, insbesondere was die Themen Umgang und Rückführung von Pflegekindern angeht (dazu mehr…) [2]

In der Literatur wird z.T. bemängelt, dass bei gerichtlichen Entscheidungen eine Überbewertung von leiblicher Abstammung und Elternrecht auf Kosten des Wohls der Kinder festzustellen sei. Die Ergebnisse der Gruppendiskussionen mit Fachkräften aus der Pflegekinderhilfe bestätigen erhebliche Spannungen zwischen (wahrgenommener) Rechtsanwendung bzw. Rechtsentwicklung und fachlich eingeschätzten Kindesinteressen. Eine umfassende Analyse der veröffentlichten nationalen Rechtsprechung zu Pflegekindverhältnissen der letzten Jahre soll Aufschluss über die Kriterien der Entscheidungsfindung bei Umgangs- und Rückführungsfragen in der Rechtspraxis geben. Besonderes Augenmerk soll auch darauf gelegt werden, inwieweit die europäischen Vorgaben des EGMR und des Ministerrates der Europäischen Union (Empfehlungen No. R (87)6; Rec (2005)5) berücksichtigt werden und (internationale) sozialwissenschaftliche Forschungsergebnisse Eingang in die Entscheidungen finden.

Außerdem sollen Interviews mit FamilienrichterInnen geführt werden, die unter anderem Aufschluss über Entscheidungstendenzen, Erledigungsstrategien und Kommunikationsstrukturen zwischen den beteiligen Akteuren in der Praxis der Familiengerichte geben sollen.

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