Konzeption und Methode

Für die Evaluation von „Opstapje – Schritt für Schritt“ wurde ein längsschnittliches Untersuchungsdesign mit Kontrollgruppe gewählt. Zum Einsatz kommen dabei sowohl standardisierte Tests und quantitative Fragebögen, als auch qualitative Interviewmethoden. Insgesamt werden zu drei Zeitpunkten alle 85 Familien (in zwei zeitversetzten Kohorten) aus dem Modellprojekt und die 18 Familien der Kontrollgruppe, die nicht an Opstapje teilnimmt, befragt und die Kinder entwicklungspsychologisch untersucht. Um längerfristige Effekte des Programms feststellen zu können, wird ein Teil der Projektfamilien (30 Familien) noch einmal neun Monate nach Programmende untersucht. Die Erfahrungen mit der Einführung und Praxis des Programms werden durch strukturierte Interviews mit den Hausbesucherinnen und Koordinatorinnen erhoben.
• Messzeitpunkt 1: zu Programmbeginn (Projekt- und Kontrollgruppe)
• Messzeitpunkt 2: nach dem ersten Programmjahr (Projektgruppe, Mitarbeiterinnen)
• Messzeitpunkt 3: nach Programmende (Projekt- und Kontrollgruppe, Mitarbeiterinnen)
• Messzeitpunkt 4: 9 Monate nach Programmende (Teilstichprobe der Projektgruppe)

Dieser Multimethodenansatz unter Einbezug der Perspektiven sämtlicher am Programm beteiligter Personengruppen erlaubt eine umfassende Darstellung und Bewertung des Modellprojekts. Dazu zählen,
• ein Vergleich der Untersuchungs- und Kontrollgruppe bezüglich der Effekte des Programms auf die Entwicklung der Kinder, auf die Qualität der Mutter-Kind-Interaktion, auf die Selbstwahrnehmung der Eltern und auf das Familiensystem als Ganzes; Ziel ist die Ermittlung einer Programm spezifischen Effektstärke.
• ein Kohortenvergleich und Follow-Up bezüglich der zeitlichen Kontingenz und Stabilität der Programmeffekte.
• sowie die Dokumentation der Erfahrungen der Mitarbeiterinnen bei der Implementierung und Umsetzung des Programms; Ziel ist hier die Ableitung von Empfehlung für künftige Realisierungsvorhaben.
Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung werden vom Projektteam Opstapje zusätzlich folgende Aufgaben wahrgenommen:
• die Koordination des Gesamtprojekts (Zusammenarbeit mit den Trägern DRK Bremen und AWO Nürnberg, mit den Universitäten Bremen und Nürnberg-Erlangen, sowie mit den Auftraggebern Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend und Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen)
• die Übersetzung und Adaptation der Programmmaterialien aus dem Niederländischen ins Deutsche,
• und die Fortbildung der Koordinatorinnen und Hausbesucherinnen.
Die Durchführung des Modellprogramms an den Standorten Nürnberg und Bremen wurde Ende Mai 2003 abgeschlossen, die begleitenden Datenerhebung inklusive eines Follow-Up einer Teilstichprobe dauert noch bis Frühjahr 2004 an. Erste Ergebnisse wurden bereits auf einem Fachtag des DJI im Februar 2003 in Freising präsentiert. Die Ergebnisse der Evaluation zur Wirksamkeit des Programms werden sukzessive ab Herbst 2003 bis Sommer 2004 vorliegen und im September 2004 auf einem bundesweiten Fachtag vorgestellt.

Kontakt

+49 89 62306-255
Deutsches Jugendinstitut
Nockherstr. 2
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