Multilokalität von Familie (Schumpeter-Forschungsgruppe)
Die Gestaltung von Familienleben bei räumlicher Trennung
Dipl. Soz. Diane Nimmo
Die Praxis des Pendelns zwischen familialen Welten. Anforderungen an Kinder und ihre Lösung im multilokalen Familienalltag nach Trennung und Scheidung
(Arbeitstitel)Promotion; Stipendiatin des evangelischen Studienwerk e.V. Villigst; assoziiertes Mitglied der Schumpeter-Forschungsgruppe „Multilokalität von Familie“
Kontaktdaten:
nimmo@dji.de
Kurzfassung des Promotionsthemas:
Im Falle einer Trennung oder Scheidung differenziert sich ein binukleares, multilokales Familiensystem aus, innerhalb dessen die Kinder mehr oder weniger regelmäßig zwischen dem Zuhause bei Mutter und Vater pendeln. Das Projekt nimmt den Vollzug des Pendelns zwischen diesen beiden familialen Welten in den Blick und fokussiert dabei die Herstellungsleistungen der Kinder. Diese Herstellungsleistungen liegen in den Individualisierungsprozessen der beiden Elternteile nach einer Trennung oder Scheidung begründet, die zur Folge haben, dass die Alltage an den beiden familialen Lebensorten der Kinder jeweils durch unterschiedliche Erwartungen, Regeln, Anforderungen, Abläufe und Verflechtungen gekennzeichnet sind. Dies bedeutet, dass jeder Übergang zwischen den Lebenswelten ebenso wie das Zurechtfinden in der jeweils präsenten Lebenswelt einer gewissen Gestaltung, also einer Herstellungsleistung durch die Kinder bedarf. Besonders in den Blick genommen wird dabei die soziale Praxis in den Momenten des Verlassens einer familialen Lebenswelt, des physischen Übergangs sowie der Ankunft und des sich Einfindens in der anderen familialen Welt.
Vita:
Diplom-Soziologin, geb. 1979; Studium der Soziologie, Markt- und Werbepsychologie und Interkulturellen Kommunikation an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
2007 Stipendiatin der Abteilung Familie und Familienpolitik des Deutschen Jugendinstituts e.V.; 2007 bis 2009 diverse Tätigkeiten in der Markt- und Sozialforschung, unter anderem im Bereich Kinder und Jugendliche, sowie im Personalbereich. Seit 07/2009 Stipendiatin des evangelischen Studienwerk e.V. Villigst.
Arbeitsschwerpunkte:
Familiensoziologie, Systemtheorie, Multilokalität und Mobilität von Familie, Lebenswelten, Kindheit, Übergangsforschung, Qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung.
Bisherige Veröffentlichungen:
Röhrner, Diane (2008): Die Kritik der Krankenpflegekräfte: Eine soziologische Perspektive. Saarbrücken
Röhrner, Diane (2007): Doing boundary-crossovers: Familie und andere Kinderwelten. Eine explorative Betrachtung der Herstellung von Übergängen zwischen kindlichen Lebenswelten. (Internes Arbeitspapier des Deutschen Jugendinstituts e.V.)
Vorträge:
"Living in two worlds: a German case study on children in post-seperation families", gehalten auf dem internationalen workshop "The Everyday Life of Multi-local Families: Concepts, Methods and the Example of Post-Separation Families" am Deutschen Jugendinstitut e.V. in München, 21.10.2011