Ergebnisse

Ganz im Gegensatz zur verbreiteten Vernachlässigung der Männer in der Familienforschung verweisen die Ergebnisse auf typische Kristallisationspunkte und Weichenstellungen im Leben von Männern, die auf eine Eheschließung und Vaterschaft einwirken und damit auch Teil des allgemeinen Wandels privater Lebensformen sind. Sie gehen über den Erwerbsstatus, der in Analysen zum Fertilitätsverhalten von Frauen für deren Partner zumeist ausschließlich berücksichtigt wird, eindeutig hinaus und verweisen auf ein komplexes Wirkungsgefüge der Lebensereignisse in Abhängigkeit von Lebenserfahrungen, Berufsphase und partnerschaftlicher Situation. Unter schwierigen ökonomischen Umständen, hierzu gehören insbesondere Unterbrechungen der Erwerbsarbeit, Teilzeitarbeit und Selbständigkeit, verschieben Männer eine Heirat und Vaterschaft. Auch Erfahrungen, die in der Herkunftsfamilie gemacht wurden, spielen im Erwachsenenalter noch eine wichtige Rolle. Mit beiden Eltern und mit Geschwistern aufgewachsen zu sein, erhöht bei Männern deutlich die Wahrscheinlichkeit selbst eine Familie zu gründen. Frühere eigene Analysen mit den Daten des SOEP hatten ergeben, dass bis in die 1990er Jahren eine stabile Partnerschaft für Männer einherging mit beruflichem Erfolg. Ab Mitte der 1990er Jahre konnten alleinlebende Männer ihre zuvor benachteiligten Karrierechancen verbessern und mit verheirateten Männern gleich ziehen. Wie sich diese Veränderung fortsetzt, soll mit den 2000er Daten des Familiensurvey weiterverfolgt werden. Verheiratete Männer waren in den 1990er Jahren mit ihrem Leben zufriedener als unverheiratete; Väter jedoch unzufriedener als Kinderlose.

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