Neben Veränderungen (und  Verunsicherungen), die Jugendliche während der Adoleszenz gemeinhin erleben, müssen sich lesbische und schwule Jugendliche damit auseinandersetzen, dass sich ihre entwickelnden Gefühle und Sehnsüchte auf Menschen des gleichen Geschlechtes richten und sie sich in ihre Entwicklung somit anders als die Anderen wahrnehmen. Sie verfügen aufgrund fehlender lebensnaher Rollenmodelle häufig nicht über realistische Kenntnisse und Vorstellungen darüber, was es  bedeutet, lesbisch oder schwul zu sein. Sexuelle Vielfalt im Sinne von Identität und Lebenskonzept ist ihnen kaum bekannt.

Die Phase des Coming-out, das die erste Wahrnehmung gleichgeschlechtlichen Begehrens genauso umfasst wie die Suchbewegungen im Hinblick auf die individuelle sexuelle Identität und die diesbezügliche Offenheit, wird von Jugendlichen vielfach als ambivalent und krisenhaft erlebt. Zudem können in verschiedenen Lebensbereichen wie z.B. dem Elternhaus oder der Schule Diskriminierungserfahrungen zum Alltag des Aufwachsens von lesbischen und schwulen Jugendlichen gehören. Aufgrund fehlender bzw. vorrangig in Großstädten vorhandener zielgruppenspezifischer Beratungs- und Freizeitangebote bleiben diese Jugendlichen mit ihren Fragen und Sorgen häufig alleine.

Die Pilotstudie hatte neben einer thematischen Exploration die Erschließung der Feldzugänge zum Ziel. In einem ersten Schritt wurden Interviews mit pädagogischen Fachkräften unterschiedlicher Einrichtungen geführt, die Beratungs- und Unterstützungsangebote für schwule und lesbische Jugendliche anbieten. In einem zweiten Schritt wurden lesbische und schwule Jugendliche zu ihren Lebenssituationen, erlebten Diskriminierungserfahrungen und Wünschen befragt.

Der Forschungsbericht, der die inhaltlichen Ergebnisse zusammenfasst, kann hier[2] heruntergeladen werden.

 

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