Kinderbetreuung in der Familie
Entscheidungsprozesse zu familialen und öffentlichen Betreuungssettings
Phase II: Quantitative Untersuchung
Vorgehen:
Auf der Grundlage der im Rahmen der explorativen Projektphase entwickelten Typologie der Begründungskontexte für die häusliche Kinderbetreuung unter Berücksichtigung regionaler und familialer Merkmale wird in der zweiten Phase des Projekts eine quantitativ ausgerichtete Untersuchung durchgeführt. In ausgewählten Gebietseinheiten – unter besonderer Berücksichtigung von Gebieten mit hohem Hauskinderanteil – sollen entsprechend den in der ersten Phase identifizierten Typen Stichproben aus den Haushalten gezogen werden, von denen im Kontext der Einschulung bzw. der Schuleingangsuntersuchung festgestellt wurde, dass das neu eingeschulte Kind im vorangegangenen Jahr nicht im Kindergarten war. Eine vollständige Erhebung bei allen in Frage kommenden Eltern per Interview ist nicht möglich. Mittels einer Stichprobenauswahl nach Grundtypen, differenziert nach Personen-, Haushalts- und Umfeldmerkmalen, kann die Anzahl der Interviews auf 10 bis 15 Prozent der Nicht-Besucher beschränkt werden. Die Recherche und Auswahl der Standorte sowie die Vorbereitung der Auswahl der InterviewteilnehmerInnen beginnt bereits im Februar 2007 und läuft somit parallel zur Explorationsphase.
Mit den ausgewählten Eltern werden standardisierte Interviews mit ausschließlich geschlossenen Fragen durchgeführt. Die Zahlung einer Aufwandsentschädigung (10,-€) sowie der Einsatz muttersprachlicher Interviewer sollen helfen, eine möglichst gute Ausschöpfung der Stichprobe zu erreichen.
Um möglichst umfangreiche Erkenntnisse zu gewinnen, ist vorgesehen, die Untersuchung in mehreren Bundesländern (voraussichtlich NRW, Bayern, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt) durchzuführen. Darüber hinaus werden einige Interviews in den Stadtstaaten durchgeführt, um zu prüfen, ob sich die Situation in den Stadtstaaten bezogen auf die Begründungskontexte von denen der westlichen und östlichen Großstädte maßgeblich unterscheiden.
Als Zielgröße ergibt sich eine Anzahl von ca. 1000 standardisierten Interviews.
Ergebnisse:
Die Analyse der standardisierten Interviews wird es ermöglichen, erstmalig für Deutschland elementare und repräsentative Einsichten in die jeweiligen Beweggründe der Eltern zu erhalten, ihr Kind nicht in den Kindergarten zu schicken. Zugleich sollen vertiefende Erkenntnisse herausgearbeitet werden, welche Strategien Erfolg versprechen, eventuell vorhandene Vorbehalte gegenüber dem Kindergarten zu überwinden, um möglichst alle Kinder für die vorschulische Förderung zu gewinnen.
Das Ziel der Studie besteht somit darin, für die ausgewählten Gebietseinheiten möglichst zuverlässige Aussagen über die relative Bedeutung einzelner Begründungskonstellationen für das Fernbleiben vom Kindergarten zu erhalten. Aus den Ergebnissen der unterschiedlichen untersuchten Gebietseinheiten können unter Berücksichtigung von Gewichtungsfaktoren Rückschlüsse auf die Gesamtsituation in Deutschland getroffen werden.
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