Soziale Ungleichheit prägt die Lebensbedingungen von Kindern mit Empfang von Hilfe zum Lebensunterhalt

Kinder als Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt sind in vielerlei Hinsicht benachteiligt. Dies betrifft vor allem die finanzielle Situation der Familie, führt aber auch aufgrund dessen dazu, dass diesen Kindern eine Vielzahl von (Entwicklungs-) Möglichkeiten vorenthalten bleibt. Wie kann der Sozialstaat/die Sozialpolitik die Entwicklung von zunehmender sozialer Ungleichheit aufhalten?

Möglichkeiten hierzu bestehen vor allem in einer Verbesserung des Systems der Kindertagesbetreuung. Dies würde zweierlei nach sich ziehen:

  • Möglichkeiten der Erwerbstätigkeit für Mütter (insbesondere für allein erziehende Mütter).
  • Einspareffekte auf Seiten der Kommunen durch verminderte Ausgaben für Hilfe zum Lebensunterhalt.
  • Erhöhung der Partizipationsmöglichkeiten am Bildungssystem Kindertageseinrichtungen für Kinder aus benachteiligten Haushalten.

Diese Forderungen beinhalten eine engmaschige Verzahnung zwischen Familien, Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik. Dadurch besteht aber die Chance, den Teufelskreis zwischen nicht ausreichender Bildung und einem erhöhten Armutsrisiko/Risiko des Bezugs von Sozialhilfe zu durchbrechen. Denn verbesserte Startmöglichkeiten in Form von früher Partizipation an Bildungsangeboten in Einrichtungen der Kindertagesbetreuung erhöhen die Wahrscheinlichkeit für qualifizierte Schulabschlüsse und Berufsausbildungen. Eine gute (Berufs-) Ausbildung ist immer noch der beste Schutz vor Armut und der Abhängigkeit von sozialstaatlichen Leistungen. Strategien zur Vermeidung von Armut beinhalten dementsprechend auch immer eine Steigerung des Qualifikationsniveaus von bislang benachteiligten Gruppen.