Jugendhilfe und sozialer Wandel - Leistungen und Strukturen (Phasen I - VI)
Kooperation
Kooperation ist eine mit vielen positiven Erwartungen überladene Problemlösungsstrategie, auf die in Politik, Wirtschaft und in der psychosozialen Arbeit gerne zurückgegriffen wird, wenn komplexe Aufgaben bearbeitet werden müssen. In dieser Studie werden am Beispiel der Kinder- und Jugendhilfe sowie den angrenzenden gesellschaftlichen Bereichen die Bedingungen für und Erfahrungen mit Kooperation untersucht. Ziel ist es dabei, zu einem tieferen Verständnis von Kooperationsprozessen im Allgemeinen und in der Kinder- und Jugendhilfe im Besonderen beizutragen. In der Kinder- und Jugendhilfe gibt es eine große Anzahl von Aussagen zu Kooperation, angefangen von gesetzlichen Vorschriften bis hin zu fast schon mystischen Heilsversprechen über den Nutzen von Kooperation. Differenzierung, Diversifizierung, Spezialisierung sowie Pluralisierung der Gesellschaft haben die Unübersichtlichkeit vergrößert und ihrerseits den Bedarf an (interinstitutioneller) Kooperation erhöht. Diese Entwicklungen sowie ihre jugendhilfeinterne Bearbeitung werden in der Studie dargestellt.
Die Forschungsperspektive gilt dem Prozeß der Kooperation, d.h. die Funktionalität von Strukturen, Prozessen sowie Handlungsabläufen für den Kooperationszusammenhang selbst stehen im Vordergrund und nicht die Funktionalität für einzelne Beteiligte oder externe Akteure.
Die empirische Grundlage bilden vier ethnographisch orientierte Fallanalysen in zwei Regionen (57 qualitative Interviews, Beobachtungen und Dokumentenanalyse) in denen durch die Anwendung verschiedener qualitativer Erhebungsmethoden dichte Beschreibungen komplexer Beziehungen zwischen Organisationen vorgenommen wurden. Hinzu kommen quantitative Erhebungen bei öffentlichen und freien Trägern der Jugendhilfe, die Aufschluss darüber geben, welche Verbreitung Kooperation in der Kinder- und Jugendhilfe bislang gefunden hat.
Eine Darstellung der Ergebnisse findet sich in:
van Santen, Eric; Seckinger, Mike (2003): Kooperation: Mythos und Realität einer Praxis. Eine empirische Studie zur interinstitutionellen Zusammenarbeit am Beispiel der Kinder- und Jugendhilfe. München Deutsches Jugendinstitut / ISBN 3-87966-402-1 Weiter Download
van Santen, Eric; Seckinger, Mike: Kooperation zwischen Anspruch und Wirklichkeit. eine qualitative Feldstudie. Aus: Cornelia Schweppe (Hrsg.): Qualitative Forschung in der Sozialpädagogik, 2003, S. 121-146
Seckinger, Mike (2001): Kooperation eine voraussetzungsvolle Strategie in der psychosozialen Arbeit. In: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 50 Jg., Heft 4, 279-292.
van Santen, Eric; Seckinger, Mike (1999): Kooperationszusammenhänge als Objekt der Forschung - methodische Anmerkungen. Rundbrief Gemeindepsychologie, 5, Heft 2, 19-35
Materialien zum Bundeskongress Soziale Arbeit 2005 in Münster, AG 24 Interinstitutionelle Kooperation - ein eigenständiges Handlungsprinzip:
Folien Vortrag von Prof. Dr. Albert Lenz: Kinder psychisch kranker Eltern - Kooperation als Voraussetzung für wirksame Hilfeleistungen Download
Folien Vortrag von Dr.Eric van Santen: Interinstitutionelle Kooperation - Herausforderungen Download
weitere Projektveröffentlichungen
Ansprechpartner:
Dr. Eric van Santen und Dr. Mike Seckinger
Tel.: 089/62306-175 oder -213
email: santen@dji.de oder seckinger@dji.de