Das Modellprojekt „Kinderhaus Regenbogen“

 

 

Die Fragestellungen des Projektes zur Weiterentwicklung der Betreuungsangebote sollten zunächst am Kinderhaus Regenbogen in Stuttgart exemplarisch untersucht werden. Es ist eine der wenigen Kindertageseinrichtungen mit traditionellem Träger, die seit Jahren versuchen, durch stete Angebotsveränderungen familialen Bedarfen vor Ort gerecht zu werden. Durch die Veränderungen in der Erwerbswelt stößt aber auch das bestehende Angebot an seine Grenzen.
Deshalb möchte das Kinderhaus durch eine Verlängerung der Öffnungszeiten der veränderten Bedarfslage gerecht werden. Das Angebot des Kinderhauses wird wochentags auf die Abendstunden (bis 20.00 Uhr) sowie auf den Samstag (9.00 Uhr bis 16.00 Uhr) ausgeweitet. Zeitlich befristete notwendige Erweiterungen der bestehenden Betreuungsverträge und zusätzliche Kurzzeitbetreuungsplätze werden ebenfalls ermöglicht.

Die Finanzierung dieser Angebote erfolgte nicht über die Regelförderung Kommune Stuttgart, die nach einer Reform des baden-württembergischen Kindertagesbetreuungsgesetzes (KiTaG) seit 2004 die Gesamtverantwortung für die Finanzierung und Planung des Betreuungsangebotes trägt. Deshalb hat das Kinderhaus einen außergewöhnlichen Weg eingeschlagen, um dieses Angebot zu finanzieren. Dieser Weg geht auch über die bereits bekannten „public-private-partnership“-Modelle hinaus: mit einem zweiten Träger, I.S.AR GmbH aus München soll dieses erweiterte Angebot ermöglicht werden. Das bedeutet, neben der katholischen Kirche als Träger für das Regelangebot wird das erweiterte Angebot durch einen zweiten Träger sichergestellt. Finanziert bzw. refinanziert werden sollen die Bausteine durch die Nutzer, wie die Eltern, die Arbeitgeber/ Unternehmen, die öffentliche Hand und/oder die Wirtschaftsförderung.
Eine solche Form der Mischfinanzierung und Co-Trägerschaft von der katholischen Kirchen und der I.S.AR GmbH ist ein neuartiges Konzept, welches sich von den herkömmlichen Trägerzuständigkeiten und bereits existierenden öffentlichen-privaten Partnerschaften löst, indem alternative Wege der Finanzierung gesucht werden. Auf die Bedarfslagen vor Ort wird mit neuen Kooperationspartnern und regionalen Ressourcen reagiert. Dabei kennzeichnet sich das Modell durch eine Kooperation von verschiedenen Akteuren aus, die auch unterschiedliche Interessen einbringen.

Das Kinderhaus stellt damit ein denkbares Modell für die Weiterentwicklung der Organisations- und Finanzierungsstrukturen dar. Zusätzlich sind in diesem Forschungsvorhaben aber auch weitere Kooperationsmodelle, die über die Neuregelung der Trägerrolle hinausgehen, von Interesse.

 

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