Ergebnisse

 

 

Der Zwischenbericht zu diesem Projekt bietet bereits die Möglichkeit, detailliertere Informationen zu vorläufigen Ergebnissen nachzulesen. Was sich insbesondere gezeigt hat ist, wie gerade die Hausaufgabengestaltung und -betreuung besonderen Problemcharakter für die Beteiligten anzunehmen scheint. Sowohl für Kinder als auch für Eltern wird eindeutig das Problem der Überforderung sichtbar. Seitens der Eltern wird gerade im Bezug auf kostenpflichtige Betreuungsangebote (z.B. im Hort) ein gewisses Dienstleistungsdenken erkennbar, das sich im Anspruch an eine Hausaufgabenbetreuung erkennen lässt, die auf vollständiger, richtiger und ordentlicher Erledigung beruht. Wenngleich sich auch Lehrkräfte und Betreuungspersonal kritisch zur aktuellen Hausaufgabensituation äußern, so unterscheidet sich ihre Perspektive insofern von der elterlichen Sichtweise, als Hausaufgaben hier dazu dienen, den Leistungsstand sowie das jeweilige Arbeitsverhalten bzw. die Fähigkeit Aufgaben selbständig zu bearbeiten, sowohl für die Lehrenden als auch für die Lernenden selbst transparent zu machen.

Für die Weiterbearbeitung ergibt sich jedoch die Fragestellung, inwieweit bzw. in welcher Form die Hausaufgaben im Rahmen der Ganztagsschule überhaupt als Element individueller Förderung einsetzbar sein kann, oder ob ihre Wirksamkeit nicht letztendlich von familiären Ressourcen abhängig bleiben muss und die soziale Selektivität auf diese Weise aufrechterhalten bleibt.

Insbesondere aus der Sicht der Kinder wird mit dem Thema "Konflikte und Arten der Konfliktbewältigung" ein zusätzlicher Aspekt sichtbar, der das individuelle Lernverhalten in nicht geringem Maße zu beeinflussen scheint. Hier wird sichtbar, wie insbesondere die Art und Weise, wie Lehrkräfte mit Auseinandersetzungen bzw. Konflikten unter Kindern umgehen, an Bedeutsamkeit gewinnt. Das Datenmaterial lässt hier vor allem auf ein Zusammenspiel von Ungerechtigkeitserfahrungen im Hinblick auf Sanktionierung bzw. Konfliktregelung durch LehrerInnen und Betreuungspersonal einerseits und Lernverhalten sowie -motivation der Kinder andererseits aufmerksam werden. Das bedeutet, dass auch die Art und Weise, wie Lehrkräfte und Betreuer die Kinder beim Regeln von Konflikten unterstützen, eine wichtige Rolle spielt, wenn es um individuelle Förderung des einzelnen Kindes geht.

Kontakt

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Deutsches Jugendinstitut
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