Methodische Vorgehensweise

Die wissenschaftliche Begleitung der Umsetzung von Gender Mainstreaming in KJP-geförderten Organisationen stützte sich auf unterschiedliche Methoden: Neben qualitativer Inhaltsanalyse von Dokumenten (z.B. der Stellungnahmen der KJP-Träger zu Gender Mainstreaming in ihren Sachberichten), einer quantitativen Vollerhebung mittels eines überwiegend standardisierten Fragebogens sowie ExpertInnengesprächen wurden im Rahmen von Workshops Gruppendiskussionen mit VertreterInnen aus der Fachpraxis durchgeführt, die durch Interviews mit verschiedenen Beteiligten in den teilnehmenden Organisationen ergänzt wurden.

Im ersten Arbeitsschritt wurden auf dem Hintergrund einer umfassenden Literatur- und Internetrecherche zunächst nationale und internationale Standards, Leitlinien und Umsetzungsschritte von Gender-Mainstreaming-Prozessen hinsichtlich weiterführender Fragestellungen und Problemfelder der Implementierung analysiert. Diese Analyse bildete den Ausgangspunkt für die Auswertung von Stellungnahmen der Träger zu Gender Mainstreaming in den ab 2001 vorgelegten KJP-Sachberichten. Die Auswertung von Sachberichten wurde im weiteren Verlauf des Projektes fortgesetzt (siehe Ergebnisse[2]).

Im zweiten Arbeitsschritt wurde eine "Ist-Analyse" auf der Basis einer quantitativen Befragung durchgeführt. Ziel der Fragebogenerhebung war eine detaillierte Bestandsaufnahme der existierenden Ansätze, Verfahren, organisatorischen Veränderungen, Konzepte, Überlegungen, Planungen und Bedarfe zur Verankerung von Gender Mainstreaming bei den KJP-geförderten Trägern. Der dafür konzipierte Fragebogen thematisiert die verschiedenen Umsetzungsebenen von Gender Mainstreaming in einer Organisation und stellt dabei einerseits eine Art „Gender Check“ der Organisations-Strukturen und Tätigkeiten dar. Darüber hinaus enthält er Fragen nach den Einschätzungen der Befragten zum Konzept Gender Mainstreaming. Die Ergebnisse sind im Teilbericht II des DJI-Projektes zusammengefasst (siehe Ergebnisse[3]).

Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung wurden Workshops mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem Angebotsspektrum der KJP-geförderten Träger durchgeführt. Im Mittelpunkt der Workshops standen die Förderung und Reflexion des fachlichen Austauschs sowie die Weiterentwicklung von Implementierungsansätzen. Die Workshops sollten dazu beitragen, Beispiele bewährter Praxis von Gender Mainstreaming in Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe herauszuarbeiten, die abschließend der Fachöffentlichkeit als Handreichung zur Verfügung gestellt wurden. Methodisch stützte sich die wissenschaftliche Begleitung in diesem Arbeitsschritt auf moderierte Gesprächsrunden und Gruppendiskussionen.
Darüber hinaus wurden in verschiedenen Organisationen Gruppen- und Einzelinterviews durchgeführt, um weitere Perspektiven auf die Möglichkeiten wie auch Hindernisse der Umsetzung von Gender Mainstreaming einbeziehen zu können.

Im Projektabschnitt II wurden zudem Gruppendiskussionen und Interviews mit jungen Frauen und Männern durchgeführt, die sich in Jugendverbänden ehrenamtlich als JugendleiterInnen engagieren. Mit diesem Schritt sollte deren Perspektive auf Geschlechterverhältnisse und Gender Mainstreaming in der wissenschaftlichen Begleitung einbezogen werden.

Auf bundesweiten Fachkongressen wurden die aktuellen Projektergebnisse einer breiteren Fachöffentlichkeit präsentiert und zur Diskussion gestellt (Übersicht der bisherigen Veranstaltungen[4]).


Kontakt

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Deutsches Jugendinstitut
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