Nachdem in den letzten Jahren das Thema „Freiheitsentziehende Maßnahmen“ wieder verstärkt Gegenstand von Debatten und Kontroversen wurde, hat das DJI-Projekt „Freiheitsentziehende Maßnahmen - Indikationen, Verfahren, Alternativen“ (Laufzeit Okt. 2003 - März 2006) diese Debatte mit folgenden Schwerpunkten aufgegriffen: Zunächst ging es um die einer freiheitsentziehenden Maßnahme (FM) zugrunde liegenden Indikationsstellungen sowie um die rechtlichen Vorgaben und Verfahren bei FM und deren Umsetzung. Mit fortschreitendem Verlauf des Projekts hat sich zunehmend auch die Frage nach den „Effekten“ von geschlossener Heimunterbringung gestellt.
Das Zusatzmodul „Effekte vom FM" als Verlängerung des Projekts "Freiheitsentziehenden Maßnahmen“ greift das große fachliche Interesse an diesen Fragen auf.

Im Mittelpunkt des Zusatzmoduls stehen qualitative Follow-up-Interviews mit zeitweise teilgeschlossen untergebrachten Jugendlichen sowie deren Bezugspersonen.
Ziele dieses Vorhabens sind empirische Analysen
  • der längerfristigen Wirkungen von Freiheitsentziehenden Maßnahmen (in ihrem Zusammenspiel mit anderen Faktoren) auf die aktuelle Lebensgestaltung der früheren Adressatinnen und Adressaten von Freiheitsentziehenden Maßnahmen aus deren Sicht,
  • sowie der Einschätzung aktuell wichtiger Bezugspersonen dieser Jugendlichen zum kurz- und längerfristigen Erfolg der teilgeschlossenen Heimunterbringung (Eltern, professionelle Helfer).

In diesem Sinne liegt der Follow-up-Befragung ein multiperspektivischer Zugang zugrunde. Es geht dabei nicht nur um die Erfassung der mittel- und längerfristig beobachtbaren objektiven Effekte von Freiheitsentziehenden Maßnahmen (z.B. bezogen auf Schul-/Ausbildungssituation, Soziale Bezüge, Drogenkonsum, Legalbewährung), sondern auch um eine kontextbezogene Einschätzung aus unterschiedlichen Perspektiven sowie um subjektive Aspekte wie z.B. die Zufriedenheit mit der aktuellen Lebenssituation.

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