ERiK-Kinderbefragung

Mit der Kinder- und Elternbefragung des ERiK-Projekts wird die Perspektive von Kindern systematisch in den Fokus gerückt. Mit einer hohen Beteiligung an der Befragung haben die Kinder als Expertinnen und Experten ihrer Lebenswelt dazu beigetragen, dass wir mehr über Kindertageseinrichtungen in Deutschland erfahren konnten. Die Kinder haben uns berichtet, wie sie die Beziehungen zu den Erzieherinnen und Erziehern, anderen Kindern, ihre soziale Eingebundenheit oder das Gruppenklima erleben. Außerdem haben wir sie zu den wahrgenommenen Selbst- und Mitbestimmungsmöglichkeiten sowie ihrer Bewertung der Räumlichkeiten und der Verpflegung in der Kindertageseinrichtung befragt. Für das ERiK-Projekt am DJI war es ein großer Gewinn so viele Kinder zu befragen und ihre Perspektiven im Hinblick auf die jeweilige Kindertageseinrichtung berücksichtigen zu können.

 

Die ERiK-Kinder- und Elternbefragung wurde im Frühjahr und Sommer 2022 während der Pandemie durchgeführt. Es wurde erstmals bundesweit erhoben, wie Kinder ab vier Jahren ausgewählte Qualitätsaspekte der Kindertagesbetreuung wahrnehmen. Ziel war es hierbei, die Kinder selbst zu Wort kommen zu lassen, um mehr über ihren Alltag und ihre Perspektiven in Bezug auf die Kindertageseinrichtung zu erfahren. Hierzu wurden 490 Kinder mit einer kindgerechten und spielerischen Methode persönlich in der Einrichtung befragt. Als spielerische Methode wurde ein Brettspiel in der Form eines abgebildeten Kindergartens entwickelt. Ergänzend wurde die subjektive Sicht von Eltern auf die Kindertagesbetreuung in den Blick genommen.

Aus den Kindertageseinrichtungen, die bereits an den ERiK-Surveys 2020 teilgenommen hatten, wurden zufällig Einrichtungen ausgewählt und zur Teilnahme an der Kinder- und Elternbefragung eingeladen. In diesen Einrichtungen wurde die Studie dann wie folgt durchgeführt:

  • Zunächst hat die jeweilige Einrichtungsleitung einen Leitungskurzfragebogen beantwortet, um Informationen über die jeweilige Kindertageseinrichtung zu geben. Anschließend hat die Einrichtungsleitung Einladungen zur Studienteilnahme an alle Eltern von Kindern ab 4 Jahren, die noch nicht die Schule besuchen, verteilt.
  • Die eingeladenen Eltern haben online einen Elternfragebogen (z. B. zur Zufriedenheit oder soziodemographischen Angaben) beantwortet. Im Rahmen dessen wurde die Einwilligung gegeben, ob das eigene Kind an der Befragung teilnehmen darf.
  • Um die Kinder persönlich zu befragen, ist anschließend eine geschulte Interviewerin in die Einrichtung gekommen. Sie hat zunächst eine „Aufwärmphase“ mit den teilnehmenden Kindern gestaltet, innerhalb derer die Kinder die Gelegenheit hatten, die Interviewerin in der vertrauten Umgebung kennenzulernen. Anschließend wurden die Kinder einzeln, nacheinander mit Hilfe eines Brett-Spiels befragt. Es war den Kindern zu jeder Zeit möglich, die Befragung abzubrechen.

Erste Ergebnisse der Kinderbefragung können Sie hier finden. Weitere Materialien zum Hintergrund der Studie, zum Ablauf der Kinder- bzw. Elternbefragung, einen Überblick über die jeweiligen Befragungsinhalte, Informationen dazu was mit den Ergebnissen passiert, sowie Informationen zum Datenschutz, können unter erik@dji.de erfragt werden.

Für die Befragung in Kooperation mit dem infas Institut für angewandte Sozialwissenschaften wurden die Einrichtungen per Post kontaktiert. Die Eltern haben einen Onlinefragebogen ausgefüllt und die Kinder sind in einem computerunterstützten persönlichen Interview (CAPI) in der Kindertageseinrichtung nach ihren Eindrücken gefragt worden. Die jeweiligen Fragebögen können Sie unter den folgenden Links einsehen:

Der Zugang zu Kindern als Interviewpersonen, sowie die informierte Einwilligung müssen bei Kinderbefragungen besonders sorgfältig geplant und durchgeführt werden. Im Rahmen der ERiK-Studie erfolgte der Zugang zu den befragten Kindern über Kindertageseinrichtungen, die bereits an den ERiK-Surveys 2020 teilgenommen haben. Es war wichtig, die Eltern über die Befragung zu informieren und die Einwilligung zur Studienteilnahme über die Eltern der Kinder einzuholen. Letzteres stellte wiederum eine Schwierigkeit dar, da die Eltern letztendlich für die Kinder entschieden haben, ob sie an der Befragung teilnehmen dürfen. Schlussendlich blieb es den Kindern überlassen, ob sie an der Befragung teilnehmen wollten. Außerdem konnten sie jederzeit die Befragung abbrechen.

Aufmerksamkeit muss auch Unsicherheiten gegenüber kindlichen Selbstauskünften geschenkt werden. Vor allem in der sprachlichen Kommunikation in der Befragungsgruppe herrschte große Heterogenität, die sich als Schwierigkeit bei der Standardisierung deutlich machen könnten. Wir haben die Interviewerinnen nach Schwierigkeiten während der Befragung gefragt und es wurde lediglich bei knapp 5% der befragten Kinder sprachliche Schwierigkeiten angegeben. Weiterhin haben wir die Interviewerinnen zu diesem Thema geschult, indem wir auf dieses Problem aufmerksam gemacht haben und die Interviewerinnen die Fragen bei Bedarf mehrfach wiederholen konnten. Um zu prüfen, ob die Kinder die Fragen verstehen, wurden zu Beginn der Befragung Testfragen gestellt, die die Kinder gut beantworten konnten. Außerdem kamen den Kindern die von uns entwickelten und eingesetzten Smiley und Kreisskala zugute, auf die sie häufig für die Beantwortung einer Frage zeigen konnten.

Ebenso stellt das Autoritätsverhältnis zwischen erwachsener Interviewerin und Kind ein Autoritätsverhältnis dar, dass möglicherweise zu Hemmungen oder sozialer Erwünschtheit führen kann. Dahingehend haben wir die Interviewerinnen vorab intensiv geschult, sodass sie sensibel für dieses Autoritätsverhältnis waren und besonders auf einen Umgang auf Augenhöhe mit den Kindern während der Befragung geachtet haben.

Besondere Rücksicht wurde auch auf Datenschutz und Anonymisierung bei Kindern gelegt. Dem wurde zum einen dadurch entsprochen, dass wir bei den Kindern keine sensiblen Daten erhoben haben, sondern lediglich deren Sichtweise zu bestimmten Aspekten ihrer Kindertageseinrichtung. Zum anderen wurden alle Angaben vertraulich und anonym behandelt, wodurch Rückschlüsse auf einzelne Kinder oder deren Kindertageseinrichtungen ausgeschlossen sind.

Abschließend haben unsere Erfahrungen gezeigt, dass die Kinder Freude an der Befragung hatten und stolz waren, als Expertinnen und Experten ihrer Lebenswelt ernst genommen und gehört zu werden.

Vielen Dank für Ihr Interesse an der ERiK-Kinderbefragung.

Weiterführende Informationen, wie zum Beispiel unsere Berichte, finden Sie auf der Projekthomepage. Für Fragen nutzen Sie bitte die unten angegebene Email-Adresse.

  • Webseite: www.dji.de/erik
  • E-Mail: erik@dji.de

Kontakt

+49 89 62306-387
Deutsches Jugendinstitut
Nockherstr. 2
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