Das Projekt "Die soziale Konstruktion der Hausaufgabensituation" ging der Frage nach, inwiefern es im Rahmen innovativer Gestaltungen der Hausaufgabenbetreuung gelingt, die soziale Konstruktion der Bildungs-Bewältigungs-Situation "Hausaufgaben" durch die beteiligten Akteure (Kinder, Eltern, BetreuerInnen, Lehrkräfte) in Richtung eines reflexiven Miteinanders nachhaltig zu verändern. Der Fokus der Analyse richtete sich dabei insbesondere auf die Frage nach der Milieuabhängigkeit der sozialen Konstruktion der Hausaufgabensituation durch die Kinder und ihre Mütter.
Unter Anwendung fallrekonstruktiver Verfahren wurde untersucht, wie die genannten Akteursgruppen die Hausaufgabensituation semantisch erfassen. Die Ergebnisse dieser Analysen wurden mit Beobachtungsprotokollen aus der Hausaufgabenbetreuungssituation kontrastiert. Dies ermöglichte durch eine engere semantische Analyse Rückschlüsse auf die soziale Konstruktion der Hausaufgabensituation.
Die Untersuchung fand in drei bayerischen Grundschulen statt, wobei die erste Schule eine Halbtagsschule mit Hausaufgabenbetreuung ist und zu Vergleichszwecken dient. Die zweite Schule ist eine Ganztagsschule mit individualisierter Hausaufgabenstellung sowie flexibilisierten Bearbeitungsformen (z.B. Wochenplänen) und einer institutionellen Hausaufgabenbetreuung durch die Kinder- und Jugendhilfe. Die dritte Schule ist eine Ganztagsschule ohne Hausaufgabenpraxis, d.h. entsprechende Arbeitsphasen werden in das vom Frontalunterricht abrückende Unterrichtsgeschehen integriert; zudem sollten VertreterInnen dieser Schule zu evtl. noch bestehenden außerschulischen Übungsphasen Vereinbarungen mit den Eltern treffen.

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