Ausgangsituation
Die Stuttgarter Schulabsolventenstudie legte riskante und heterogene Anschlüsse von Hauptschulabsolvent/inn/en an berufsvorbereitende Bildungsgänge offen. Nur knapp ein Viertel der Jugendlichen begann im Anschluss eine Berufsausbildung. Nur für diese Gruppe war die Berufsvorbereitung im klassischen Sinne erfolgreich. Rund ein Viertel der Jugendlichen ging im Folgejahr wieder zur Schule. Auch diese Option kann den Beginn eines erfolgreichen Bildungsweges darstellen. Problematisch dagegen ist der erneute Besuch einer Berufsvorbereitung (mit gut einem Viertel der Jugendlichen die größte Gruppe), da dies vom System nicht intendiert ist und keine inhaltlich-konzeptionell aufeinander abgestimmten Abfolgen berufsvorbereitender Angebote bestehen. Eine prekäre Situation liegt auch vor, wenn Jugendliche nach einer Berufsvorbereitung unversorgt bleiben. Dies betrifft mehr als 10 Prozent der Jugendlichen. Der Anschluss an Berufsvorbereitung stellt damit eine kritische Schnittstelle in den Bildungs- und Ausbildungswegen der Jugendlichen dar. Neben dem Risiko für die Bildungsbiografien, bedeuten nicht gelingende Anschlüsse auch eine Gefahr für die Bildungsmotivation der Jugendlichen.Als Handlungsbedarf ist eine frühzeitige Anschlussplanung während des Besuchs der Berufsvorbereitung gefordert, um rechtzeitig Perspektiven für die Zeit danach zu entwickeln. Eine solche die gesamte Dauer der Berufsvorbereitung begleitende individuelle Laufbahnplanung muss für jede/n Jugendliche/n fragen, welcher Anschluss angestrebt werden soll und wie dieser erreicht werden kann. Auf diese Überlegungen hat die Stadt Stuttgart mit dem Projekt „Ausbildungschance“ reagiert. Jugendliche, die ihre Berufsvorbereitung erfolgreich beenden aber keine Perspektive haben, erhalten ein Ausbildungsangebot in Form eines außerbetrieblichen Ausbildungsplatzes. So sollen die Lernmotivation der Jugendlichen während der Berufsvorbereitung verbessert und ungünstige oder fehlende Anschlüsse verhindert werden.