Armutsprävention bei Alleinerziehenden
Entwicklung kommunaler Strategien zur Armutsbekämpfung bei Alleinerziehenden. Prekäre Lebenslagen und die Vernetzung von Hilfen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt am Beispiel der Stadt Nürnberg.
Local strategies to prevent poverty of lone parents
Zur Durchführung des Projekts im Einzelnen
Die Projektarbeit besteht aus mehreren empirischen und einem praxisbezogenen Baustein:1. Von der Zielgruppe Alleinerziehende wurden insgesamt N = 296, die Hilfe zum Lebensunterhalt beziehen, in standardisierten face-to-face-Interviews nach ihren wichtigsten Problemen, nach ihren Lebensplänen, aber auch nach ihren Erfahrungen mit Behörden, Beratungsstellen, Kindergärten und Schulen ("Hilfesystem") befragt.
2. Dieselben Themenbereiche werden in einer qualitativen Befragung von weiteren allein Erziehenden, auch solchen ohne Sozialhilfebezug, vertieft.
3. Zusätzlich werden Fachleute aus den verschiedenen Bereichen, die für die Unterstützung allein Erziehender wichtig sind, nach ihrer Sicht der Problemlagen allein Erziehender, ihren Konzepten, Erfahrungen und nach ihren Ideen für eine Verbesserung der Arbeit für und mit Alleinerziehenden und für die Intensivierung von Kooperation und Vernetzung befragt. Das Spektrum der einbezogenen Fachstellen reicht dabei vom Sozial- über das Wohnungs- und Jugendamt bis zum Arbeitsamt, bezieht aber auch Beratungsstellen und die ganze Bandbreite offener und niederschwelliger Angebote einschließlich selbstorganisierter Gruppen mit ein.
4. Auf der Basis der einzelnen empirischen Schritte und im Dialog mit den Begleitgremien werden Teilschritte eines zusammenhängenden kommunalen Handlungskonzepts zur Verbesserung der Lebenslage allein Erziehender, vor allem durch ihre Unterstützung bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt erprobt und verankert. Jeder Schritt in die Praxis ist dabei nur in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Nürnberg und der lokalen Fachbasis bis hin zu freien Trägern z.B. von Qualifizierungsangeboten in Teilzeit denkbar. Angestrebt wird auch eine Kooperation mit Arbeitgebern aus Unternehmen unterschiedlicher Größenklassen.
Die Auswertung der bei diesen Praxisschritten gewonnener Erfahrungen wird im bundesweiten Begleitgremium (Steuerkreis) des Projekts besprochen und in Leitlinien für die bundesweite Verbreitung solcher Vorschläge für "vorbildliche Praxis" festgehalten, nach denen dann Schritt für Schritt auch in anderen (Groß)städten verfahren werden kann und sollte.