Arbeitsstelle europäische Jugendpolitik
Jugendpolitik
Cross-Sektoralität europäischer Jugendpolitik
Jugendpolitik wird in Deutschland (Hofmann-van de Poll 2022) und Europa (Nico et al. 2017) als cross-sektorales Handlungsfeld begriffen. Dadurch, dass junge Menschen von Entscheidungen in allen Politikfeldern betroffen sind, soll Jugendpolitik nicht nur als die Politik im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe (oder auf europäischer Ebene des Jugendsektors) verstanden werden, sondern als Politik, die von unterschiedlichen Akteuren verschiedener Sektoren ausgeübt wird. Welche Chancen und Herausforderungen sich aus dieses jugendpolitische Verständnis für eine cross-sektorale Zusammenarbeit entwickeln, und welchen Strategien, Strukturen und Aushandlungsprozessen Akteure zur cross-sektoraler Politikgestaltung anwenden, ist Gegenstand der Forschung der AeJP.
Ausgewählte Publikationen der AeJP:
Hofmann-van de Poll, Frederike (2022): Das Politikfeld Jugend – eine Annäherung. In: Europäisches Zentrum für Föderalismus-Forschung Tübingen (EZFF) (Hrsg.): Jahrbuch des Föderalismus 2022. Föderalismus, Subsidiarität und Regionen in Europa. Jahrgang 23: Nomos Verlagsgesellschaft, S. 268 – 282. Online unter: doi
Hofmann-van de Poll, Frederike/Pelzer, Marit/Rottach, Andreas/Wielath, Svenja (2022): The cross-sectoral nature of EU youth policy. Some thoughts and contemplations. Konferenzpapier für die Konferenz „ESPAnet 2022“ der European Network for Social Policy Analysis, 14.-16. September 2022, Wien.
Hofmann-van de Poll, Frederike (2017): How can cross-sectoral co-operation work? Lessons learned from the implementation of the European youth strategy in Germany. In: Nico, Magda/Taru, Marti (Hrsg.): Needles in Haystacks. Finding a way forward for cross-sectoral youth policy. Reihe: Youth Knowledge Books. Band 21. Straßbourg: Council of Europe Publishing, S. 129-143 Online unter: Download
Referenzliteratur:
Nico, M. (2017). A primary look at secondary data - CSYP in official documents. In: Nico, Magda/Taru, Marti (Hrsg.): Needles in Haystacks. Finding a way forward for cross-sectoral youth policy. Reihe: Youth Knowledge Books. Band 21. Straßbourg: Council of Europe Publishing, S. 129-143 Online unter: Download
Youth Mainstreaming
Die unzureichende Berücksichtigung der Interessen junger Menschen in politischen Entscheidungsfragen wird zunehmend auch auf europäischer Ebene kritisch diskutiert. Nicht zuletzt deshalb ist es ein erklärtes Ziel der EU-Jugendstrategie dies zu ändern. Mit dem Begriff „Youth Mainstreaming“, auf Deutsch „durchgängige Berücksichtigung der Jugend“, hat der Rat der Jugendminister:innen der EU deshalb einen Ansatz formuliert, „bei dem die Perspektive und die Bedürfnisse junger Menschen in die Prozesse der Politikgestaltung, -überwachung und -bewertung sowie in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Durch diese durchgängige Berücksichtigung wird sichergestellt, dass die Herausforderungen und Anliegen junger Menschen nicht isoliert angegangen, sondern bereichsübergreifend in umfassendere politische Rahmenbedingungen integriert werden“ (Europäische Union 2023).
Aufbauend auf ihrer Forschung zu cross-sektoraler Jugendpolitik und Partizipation möchte die Arbeitsstelle europäische Jugendpolitik Ansätze von Youth Mainstreaming in Deutschland und Europa identifizieren und untersuchen, welche dieser Ansätze – mit ihren Voraussetzungen, Chancen und Herausforderungen – in Europa und Deutschland verfolgt werden und dazu beitragen, die Bedürfnisse und Interessen junger Menschen in der (politischen) Entscheidungsfindung zu berücksichtigen.
Ausgewählte Publikationen
Hofmann-van de Poll, Frederike (2024): Youth Mainstreaming in der europäischen Jugendpolitik. Beitrag. IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland. Online unter: IJAB
Referenzliteratur:
Rat der Europäischen Union (2023): Schlussfolgerungen des Rates und der im Rat vereinigten Vertreter der Regierungen der Mitgliedstaaten zur Förderung der durchgängigen Berücksichtigung der Jugend in politischen Entscheidungsprozessen in der Europäischen Union. In: Amtsblatt der Europäischen Union, DE Reihe C (C/2023/1342), S. 1–7. Online unter: EUR-Lex