Derzeit hat mehr als jede vierte Familie in Deutschland einen Migrationshintergrund (Mikroszensus 2008). Zu diesen Familien zählen alle Eltern-Kind-Gemeinschaften, bei denen mindestens ein Elternteil eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzt oder die deutsche Staatsangehörigkeit z.B. durch Einbürgerung erhalten hat.

In Migrationsstudien wird oft wenig nach Herkunftsland, Kultur und Migrationsbiografie differenziert. Dadurch wird das Bild einer homogenen Gruppe gezeichnet und die Vielfalt von Migration ausgeblendet. Dies begünstigt die Bildung von Vorurteilen und Mythen. Migrationsfamilien wird beispielsweise häufig ein vormoderner Lebensstil zugewiesen. Mit Zuschreibungen von vermeintlich natürlichen oder herkunftsbedingten Differenzen werden zudem die Unterschiede zu Personen ohne Migrationshintergrund zementiert.

Auch die familiale Situation von Familien mit Migrationshintergrund wird wenig in den Blick genommen. Um ein differenziertes Bild zu erhalten, ist es wichtig, Familien aus ihrem kulturellen Kontext heraus zu untersuchen.