Gegenstand der Arbeiten der Abteilung "Kinder und Kinderbetreuung" sind Lebensbedingungen und Formen der Alltagspraxis von Kindern in Deutschland. Dabei geht es um die Frage, wie Kindheit gesellschaftlich strukturiert und durch sozialen Wandel verändert wird. Einen Schwerpunkt bilden hier Institutionen zur Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern und schulergänzende Angebote, wie sie zurzeit im Kontext sowohl des Ausbaus und der Weiterentwicklung von Kindertageseinrichtungen als auch von Ganztagsschulen entwickelt und diskutiert werden.
Im Rahmen des Ausbaus und der zunehmenden Bedeutung von öffentlicher Kinderbetreuung stellen sich auch Fragen nach der Qualifizierung des Personals. Dies betrifft die angestrebte Akademisierung des Erzieherinnenberufs ebenso wie die notwendigen Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zur Sicherung der Qualität der pädagogischen Arbeit.
Einen weiteren Themenkomplex bilden Bildungs- und Lernprozesse in der Kindheit, sowohl in der Familie als auch in familienergänzenden, institutionellen und non-formalen Kontexten. Die Arbeiten dazu greifen auch die Entwicklungen und aktuellen Diskussionen zum Bildungsauftrag von Kindertageseinrichtungen auf. Zum einen werden hier Projekte zur Praxisentwicklung durchgeführt, zum anderen wissenschaftliche Analysen zur Nutzung und Wirksamkeit vorhandener Angebote.
Bei den Forschungsarbeiten zur Lebenslage von Kindern geht es um sozialstrukturelle Determinanten, die eine differenzierte Darstellung sozialer Ungleichheit erlauben, aber auch um die Frage, wie Kinder selber ihre Kindheit erfahren und als Akteure mitgestalten. Dabei wird erforscht, über welche Handlungsmöglichkeiten und Ressourcen Kinder verfügen und welche Bildungs- und Lernchancen sie wahrnehmen können. Ein spezieller Arbeitsschwerpunkt ist die Nutzung des Internets bzw. neuer Medien durch Kinder, sowohl in der Freizeit als auch im schulischen Kontext.