Historisch-gesellschaftliche Perspektive

Der Kindergarten hat seit seinen Ursprüngen im 19. Jahrhundert tiefgreifende strukturelle wie soziale Wandlungen durchlaufen. Aus einzelnen Institutionen, die zunächst häufig Kinder aus armen Familien betreuten, wurden weit verbreitete Kindertageseinrichtungen, denen ein grundlegender Bildungsauftrag zugeschrieben wird. Am DJI nehmen Projekte diese historisch-gesellschaftlichen Entwicklungen in den Blick, indem sie die Geschichte der Krippen, der Kindergärten oder der (inzwischen verschwundenen) Säuglingsheime analysieren. Dabei verfolgen diese Projekte auch den medialen Diskurs über frühe institutionelle Betreuung und sich wandelnde gesellschaftliche Einstellungen und Leitbilder.

Von der Nothilfe zur Bildung

Das Projekt geht der Frage nach, wie sich die gesellschaftliche Wahrnehmung der außerfamilialen Tagesbetreuung von Kindern unter drei Jahren in Deutschland seit den 1970er-Jahren verändert hat. Dabei wird aufgezeigt, wie die Kinderkrippe innerhalb weniger Jahrzehnte von einer in Westdeutschland marginalen Institution für Kinder aus benachteiligten Familien („soziale Nothilfeeinrichtung“) zu einem alltäglichen, häufig als bildungsrelevant betrachteten Ort des frühkindlichen Aufwachsens wurde.

Weitere Informationen zum Projekt „Von der Nothilfe zur Bildung“[1]

Publikationen zur historischen Perspektive