Familiäre Formen von Care außerhalb der Herkunftsfamilie

Die Unterbringung von Kindern außerhalb der Herkunftsfamilie in Pflege- oder Adoptivfamilien führt zu Lebensformen, die im Hinblick auf „Doing Family“ und die Bewältigung kindlicher Vorbelastungen besondere Anforderungen stellen. Forscherinnen und Forscher am DJI fragen, wie die Bewältigung dieser Anforderungen gelingt und welche Hilfen wirksam sind.

Pflegekinderhilfe: Handbuch für Praxis, Forschung und Lehre

Um für alle Beteiligten in der Pflegekinderhilfe die Handlungs- und Rechtssicherheit zu erhöhen sowie Möglichkeiten der Weiterentwicklung der Pflegekinderhilfe aufzuzeigen, führten das DJI und das Deutsche Institut für Jugendhilfe und Familienrecht (DIJuF) ein Kooperationsprojekt durch. Dabei wurden die Bindungen und Beziehungen sowohl an die Herkunftsfamilie als auch an die Pflegefamilie aus der Perspektive des Kindes untersucht. Die Ergebnisse wurden im „Handbuch Pflegekinderhilfe“  zusammengeführt, für die Praxis ausgewertet und aufbereitet.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt "Pflegekinderhilfe in Deutschland"

Expertise- und Forschungszentrum Adoption

Mit der Einrichtung des Expertise- und Forschungszentrums Adoption (EFZA) hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Zusammenarbeit mit dem DJI erstmalig eine bundesweite Initiative geschaffen, in deren Rahmen Akteure im Feld der Adoptionsvermittlung gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen Erkenntnisse zu den gesetzlichen Bestimmungen im Zusammenhang mit Adoptionen, zu den Strukturen der Adoptionsvermittlung und zum Adoptionsverfahren in Deutschland bilanziert und diskutiert haben.

Weitere Informationen zum EFZA

Beratung und Begleitung bei Adoptionen: Aktuelle Praxisleitfäden und Handreichungen

Die vorliegenden sechs Handreichungen decken umfassend alle Themenfelder des Adoptionsprozesses ab ‒ von der Stiefkind-Adoption bis internationale Adoption ‒, beschreiben den Adoptionsprozess aus unterschiedlichen Blickwinkeln und bieten pädagogische und psychologische Empfehlungen.

Die Materialien, die am „Expertise- und Forschungszentrum Adoption“ (EFZA) am DJI erarbeitetet wurden, bieten den Fachkräften umfassende Orientierungshilfen zur Beratung und Begleitung im Bereich der Adoption. Mitarbeitende von Adoptionsvermittlungsstellen erhalten Hilfestellungen für das Handeln bei der Adoptionsvermittlung im gesamten Vermittlungsprozess von der Vorbereitung der adoptionsbedürftigen Kinder, der Herkunftseltern und potenziellen Adoptiveltern bis hin zur nachgehenden Begleitung von abgebenden Eltern und Adoptivfamilien, auch noch Jahre nach dem Adoptionsausspruch. Schwerpunkte der Handreichungen sind für die Fachpraxis aufbereitete (sozial-) pädagogische und psychologische Forschungsergebnisse sowie eine Sammlung von Modellen guter Praxis.

Handreichungen zur Beratung und Begleitung im Bereich Adoption

Wohlbefinden und Belastungen von Adoptivfamilien

In allen Fällen von Fremdadoption kann die Adoption als Intervention verstanden werden, die zu positiver Entwicklung eines Kindes nach häufig negativen Vorerfahrungen beitragen kann. Dennoch zeigen internationale Studien auch, dass Adoptivkinder häufiger als gleichaltrige Kinder psychisch belastet sind und mehr Bindungsprobleme und Entwicklungsauffälligkeiten haben als nicht-adoptierte Kinder. Erkenntnisse zur Situation von Adoptivkindern in Deutschland fehlten bislang, so dass in den Jahren 2016 bis 2017 in einem vom BMFSFJ geförderten Projekt eine Gruppe von 254 Adoptivfamilien zu ihren Erfahrungen und ihrer Lebenssituation in den ersten fünf Jahren nach Aufnahme des Kindes befragt wurde. Im Fokus standen dabei unter anderem die Entwicklung und Belastungen der Kinder, die Belastungen der Adoptiveltern sowie die damit im Zusammenhang stehenden Unterstützungsbedarfe der Familien.

Weitere Informationen zum Projekt „Wohlbefinden und Belastungen von Adoptivfamilien“