Apps für Kinder – Angebote und Trendanalysen
Digitale Medien spielen in der Lebenswelt von Kindern eine immer größere Rolle. Smartphones zählen zur Standardausstattung in den Familien. Entsprechend groß ist das Softwareangebot, das sich an die junge Zielgruppe richtet.
Daraus ergeben sich besondere Herausforderungen für die Medienwissenschaften. Mit der Entwicklung von differenzierten Instrumenten zur Softwareanalyse, der Erfassung einer großen Spannbreite von Kinder-Apps sowie begleitenden Auswertungen und Berichten leistete dieses Projekt einen Beitrag zur Erforschung der App-Kultur. Die Datenbank "Apps für Kinder" beinhaltete über 500 Rezensionen zu Kinder-Apps, die im Auftrag des DJI nach pädagogischen Kriterien bewertet wurden.
Da die Datenbank "Apps für Kinder" seit Ende 2019 nicht mehr aktualisiert werden konnte und keine neuen Apps mehr eingepflegt wurden, wurde die Datenbank dauerhaft offline gestellt.
Das Projekt „Apps für Kinder“ setzte sich zum Ziel, die Datenbank „Apps für Kinder" weiterzuentwickeln und auszubauen. Der Datenbestand wurde für das Erstellen von Trendanalysen sowie zur Ableitung aktueller Forschungsfragen genutzt. Die Projektergebnisse sowie die Datenbank wurden ausgewählten medienpädagogisch engagierten Internetplattformen zur Verfügung gestellt.
Das Projekt „Apps für Kinder“ analysierte Softwareangebote für Kinder. Dabei lag der Fokus auf folgenden Aspekten:
- Entwicklung von Instrumenten zur differenzierten Analyse von Kindersoftware
- Einordnung des Themas in aktuelle wissenschaftliche und pädagogische Diskurse
- Einsatzmöglichkeiten von Apps in Kindertageseinrichtungen
- Erstellung von aktuellen Trendanalysen
- Vermittlung von Medienkompetenz
Das Projekt entwickelte Kriterien zur differenzierten Einordnung und Bewertung von Softwareprodukten, die sich an Kinder richten. Die grundsätzliche Struktur der Datenbank war dabei durch das Vorgängerprojekt vorgegeben. Um ein noch breiteres Spektrum von Apps differenziert bewerten zu können, wurden die vorhandenen Kriterien überprüft. Dabei standen sowohl pädagogischen Ansprüche als auch potenzielle Probleme und Gefahren im Vordergrund. Durch die erweiterten Kriterien wurde die exakte Erfassung dieser Produkte in der Datenbank möglich. Darüber hinaus eröffneten sich neue wissenschaftliche Zugänge zur pädagogischen Bewertung von Kindersoftware.
Um den Datenbankbestand zu aktualisieren und angemessen zu erweitern, arbeitete das Projekt „Apps für Kinder“ mit einem externen Rezensentennetzwerk und externen Kooperationspartnern zusammen, u. a. mit der Stiftung Digitale Chancen, Blickwechsel e. V., der Stiftung Lesen sowie jugendschutz.net.
Die in der Datenbank erfassten Apps wurden anhand von Querschnittsanalysen und exemplarischen Inhaltsanalysen einzelner Angebote ausgewertet.
In der Anfangsphase des Projekts wurde geprüft, wie sich die Datenbank wissenschaftlich und pädagogisch sinnvoll weiterentwickeln lässt. Zu diesem Zweck wurden bestehende Bewertungssysteme analysiert und Änderungsvorschläge erarbeitet, die mit unseren Kooperationspartnern abgestimmt wurden (u. a. während des DJI-Workshops „Apps für Kinder“ am 04.07.2016).
Daraus ergaben sich folgende Ziele:
- Die Datenbank wurde noch stärker auf pädagogische Belange hin ausgerichtet. Rezension wurden um pädagogische Einschätzungen ergänzt.
- Da immer mehr Apps problematisch in Bezug auf Sicherheit und Kostenmodelle sind, wurden diese Aspekte noch ausführlicher und differenzierter behandelt.
- Statt einer pauschalen Wertung wurden vier Einzelwertungen in den Kategorien „Spielspaß“, „Pädagogik“, „Sicherheit und Kosten“ sowie „Technik“ vorgenommen.
Die neuen Bewertungskriterien wurden in einem Kriterienkatalog zusammengefasst und mit Beispielen versehen. Auch wurde ein Anhang zur komplexen Materie des „Jugend-, Kinder-, Daten- und Verbraucherschutzes“ erstellt.
Das Eingabemodul unserer Datenbank wurde auf das neue Format umgestellt. Somit konnten sämtliche in der Laufzeit dieses Projekts erstellten neuen Rezensionen in diesem Format erstellt werden. Die vorhandenen Rezensionen wurden sukzessiv umgearbeitet.
2016 wurden etwa 120 zusätzliche Apps in die Datenbank aufgenommen. Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, dass das Angebot sinnvoll erweitert wird. Insbesondere wurden Apps ausgewählt, die sich an Grundschulkinder richten. Dabei wurden sowohl pädagogisch anspruchsvolle Softwareprodukte untersucht, die sich in der medienpädagogischen Praxis einsetzen lassen, als auch Apps, die unter Kindern besonders beliebt und verbreitet sind.
Aufenanger, Stefan (2015): Wie neue Medien Kindheit verändern – Kommunikative, soziale und kognitive Einflüsse der Mediennutzung, in: merz, 59. Jahrgang, Nr. 2, April 2015. S. 10 – 16. München
Baacke, Dieter (1973): Kommunikation und Kompetenz – Grundlegung einer Didaktik der Kommunikation und ihrer Medien. München.
Theunert, Helga (2015): Medienaneignung und Medienkompetenz in der Kindheit, S. 138. In: von Groß, Friederike/Meister, Dorothee M./Sander, Uwe (Hrsg.) (2015): Medienpädagogik. Ein Überblick. S. 136 – 163. Weinheim und Basel
UNICEF (2017b): Children in a Digital World. The State of the World’s Children 2017. New York: UNICEF.
Das DJI-Projekt „Apps für Kinder – Angebote und Trendanalysen“ wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert und führte die App-Datenbank fort, die im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten DJI-Projekts „Digitale Medien in der Lebenswelt von Klein- und Vorschulkindern“ entstanden war.