Arbeits- und Forschungsstelle Demokratieförderung und Extremismusprävention
Förderphase 2025 bis 2028
Die Arbeits- und Forschungsstelle Demokratieförderung und Extremismusprävention (AFS) des DJI in Halle forscht empirisch in den Themenfeldern Demokratieförderung, Extremismusprävention und Vielfaltgestaltung. Zentral sind dabei einerseits jugendspezifische Dimensionen und andererseits Handlungsweisen pädagogischer Fachpraxis. Zudem bereitet die AFS (nationales und internationales) fachliches Wissen zu diesen Themen sowie zur politischen Sozialisation junger Menschen für Wissenschaft, Fachpraxis und Politik auf.
Seit ihrem Start im Jahr 2000 findet in der AFS eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und islamistischem Extremismus im Jugendalter und der pädagogischen Bearbeitung dieser Phänomene statt. Die AFS beschäftigt sich ebenso mit der Frage, wie politische Sozialisationsprozesse von Jugendlichen verlaufen, was ihre lebenswelt- und lebenslagenbezogenen Ausprägungen und Kontexte sind und welche pädagogischen Handlungsoptionen sich daraus ergeben.
Aktuelle Forschungsvorhaben (2025-2028)
[In Kürze finden Sie hier Informationen zu den Schwerpunktthemen der Forschung der AFS]
Jugend, Pädagogik und Extremismus
- Pädagogische Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus
- Pädagogische Auseinandersetzung mit islamistischem Extremismus
- Mädchen und Extremismus
- Distanzierungs- und Deradikalisierungsarbeit
- Jugend und Rechtsextremismus
- Jugend und islamistischer Extremismus Extremismusprävention in digiatlen Räumen
- Linke Militanz
Jugend und Pädagogik in der demokratischen Gesellschaft
- Politische Sozialisation
- Politische Partizipation
- Politische Einstellungen
- Demokratieförderung und politische Bildung
- Medien und Digitalisierung
- Jugend und Jugendarbeit im Sozialraum
- Krise und Transformation
- Jugendarbeit und Jugendfreizeit
Jugend und Pädagogik in der vielfältigen Gesellschaft
- Muslimische Jugendarbeit
- Konfliktbearbeitung in der Einwanderungsgesellschaft
- Rassismus und Diskriminierung
- Antisemitismus
- Antifeminismus
- Queere Jugend und Jugendarbeit
Studie / Arbeitsschwerpunkt | Laufzeit |
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Verläufe politischer Sozialisation im Jugendalter | 2020-2024 |
(Sozial-)pädagogische Praxis muslimischer Akteur:innen und ihrer Rolle für die politische Sozialisation junger Menschen (MusAk) | 2022-2024 |
Bearbeitung lokaler Konflikte um Migration und Religion (BloK) | 2018-2022 |
Analysen der Praxislandschaft im Bereich der Extremismusprävention und im Bereich Demokratieförderung | 2020-2024 |
Sozialräumliche Perspektiven auf die politische Sozialisation von Jugendlichen | 2020-2024 |
Junge Menschen und gewaltorientierter Islamismus – zur Bedeutung signifikanter Anderer und kollektiver Erfahrungsräume | 2018-2019 |
Junge Menschen und gewaltorientierter Islamismus – Biografische Hintergründe und Verläufe | 2016-2017 |
Distanzierung vom gewaltorientierten Islamismus | 2015-2019 |
Viele zentrale Ergebnisse der AFS finden Sie kostenfrei in der Schriftenreihe der AFS und unseren Schwerpunktberichten. Einen Überblick über alle weiteren Publikationen der Projektmitarbeiter:innen unter Publikationen.
Weitere Ergebnisse der AFS, wie Arbeitspapiere, Vortrags- und Medientätigkeiten der Projektmitarbeiter:innen sowie von der AFS beauftragte Expertisen und vom Projekt durchgeführte Fachveranstaltungen finden sie in der Rubrik Wissenstransfer.
Die AFS beschreibt und analysiert aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen forschungsmethodischen Ansätzen das Feld der Demokratieförderung, der Vielfaltgestaltung und der Extremismusprävention sowie Prozesse politischer und weltanschaulich-religiöser Sozialisation und darauf bezogene pädagogische Angebote. Parallel durchgeführte Teilprojekte liefern dazu ein differenziertes Bild.
Im Mittelpunkt der Forschung der AFS steht die Frage, wie in modernen Gesellschaften die politische sowie religiös-weltanschauliche Sozialisation von Jugendlichen verläuft, was ihre lebenswelt- und lebenslagenbezogenen Ausprägungen und Kontexte sind, welchen Einfluss diese auf die Jugendlichen ausüben und wie pädagogische Praxis diese Prozesse begleitet und unterstützt. Dabei werden mögliche Berührungspunkte zu demokratiefeindlichen und gewaltorientierten Ideologien und Akteuren berücksichtigt. Gefragt wird diesbezüglich, durch welche Faktoren – wie etwa den Kontakt zu Peergroups, krisenhafte biographische Verläufe oder gesellschaftliche Entwicklungen – diese Sozialisationsprozesse beeinflusst werden und welche Rolle beispielsweise Akteure der außerschulischen politischen Bildung, Demokratieförderung und Extremismusprävention dabei einnehmen.
Im Bereich der Analyse einer, auf diese Themen bezogenen, pädagogischen Praxis verfolgt die AFS Entwicklungen in Handlungsfeldern wie der Extremismusprävention, außerschulischen Bildung sowie Sozialen Arbeit und untersucht pädagogische Handlungspraxen. Unter anderem forscht die AFS aktuell zu mädchen- und frauenbezogenen Ansätzen in der indizierten Prävention. Die AFS beschäftigt sich darüber hinaus mit ausgewählten Aspekten des gesellschaftlichen und insbesondere politischen Engagements junger Menschen sowie mit deren politischen Alltagspraxen und Einstellungen.
In der AFS werden qualitative und quantitative Forschungsmethoden angewandt, mit denen einerseits pädagogische Fachkräfte aus der Jugend- und Sozialarbeit sowie der Demokratieförderung und Extremismusprävention und andererseits junge Menschen befragt werden. Dabei kommen verschiedenste Erhebungs- und Auswertungsmethoden zur Anwendung.
Qualitative Verfahren:
Die Datenerhebung erfolgt u.a. mittels offener, erzählgenerierender, narrativer und leitfadengestützter (Einzel-)Interviews mit jungen Menschen oder pädagogischen Fachkräften, mit Gruppendiskussionen oder Beobachtungen. Die erhobenen qualitativen Daten werden mit rekonstruktiven und inhaltsanalytischen Forschungsansätzen, u.a. mittels Dokumentarischer Methode, Grounded Theory oder narrationsanalytischen Verfahren ausgewertet. Gegenstand sind hier Handlungspraxen sowie individuelle und kollektive Orientierungen von jungen Menschen und Fachkräften, u.a. in den Bereichen Politik, Weltanschauung und Demokratie.
Quantitative Verfahren:
Innerhalb quantitativer Analysen arbeitet die AFS u.a. mit Daten des AID:A-Survey, der am DJI erhoben wird. Diese Sekundäranalysen werden mit verschiedenen deskriptiven und inferenzstatistischen Methoden im Bereich der Forschung zum Verhältnis von Jugend und Demokratie durchgeführt. Gegenstand der quantitativen Sekundäranalysen ist die Beschreibung politischer und weltanschaulich-religiöser Einstellungen, Wertungen oder Aktivitäten junger Menschen und die Identifikation relevanter Einflussfaktoren auf diese Sozialisationsprozesse mithilfe multivariater schließender Analyseverfahren. Einbezogen werden sozioökologische und -ökonomische Aspekte, wie das Lebensalter, der Bildungsstand, die ökonomische Lebenssituation in der Familie oder der Ort des Aufwachsens.
Darüber hinaus werden zu aktuellen Themen systematische Literaturreviews angefertigt.
Förderphase 2020-2024 “AFS Demokratieförderung und Extremismusprävention”
Im Mittelpunkt der Forschung der AFS in der Förderphase 2020-2024 stand die Frage, wie in modernen Gesellschaften die politische Sozialisation von Jugendlichen verläuft, was ihre lebenswelt- und lebenslagenbezogenen Ausprägungen und Kontexte sind und welchen Einfluss diese auf die Jugendlichen ausüben. Ein Hauptinteresse richtete sich dabei auf politische Sozialisationsprozesse und mögliche Berührungspunkte zu demokratiefeindlichen und gewaltorientierten Ideologien und Akteuren.
Gefragt wurde diesbezüglich, durch welche Faktoren – wie etwa dem Kontakt zu Peergroups, krisenhaften biographischen Verläufen oder gesellschaftlichen Entwicklungen – diese befördert oder vermieden werden und welche Rolle beispielsweise Akteure der außerschulischen politischen Bildung und Demokratieförderung einnehmen.
Die Förderperiode (2020–2024) umfasst folgende Bereiche:
Förderphase 2015-2019 “AFS Rechtsextremismus und Radikalisierungsprävention”
Informationen zur Förderphase 2015-2019 ("AFS Rechtsextremismus und Radikalisierungsprävention") finden sich hier.
Förderphase 2011-14: “AFS Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit” und Teilprojekt "Neue Herausforderungen der Extremismusprävention mit jungen Menschen".
Informationen zum Teilprojekt “Neue Herausforderungen der Extremismusprävention mit jungen Menschen”.
Jubiläumstagung zum 20-Jährigen Bestehen der AFS im Jahr 2020
Informationen und Videobeiträge zur Tagung finden sich hier.
Nohl, Arnd-Michael (2022): Politische Sozialisation, Protest und Populismus. Erkundungen am Rande der repräsentativen Demokratie. Weinheim: Beltz Juventa.
Milbradt, Björn/Frank, Anja/Greuel, Frank/Herding, Maruta (Hrsg.) (2022): Handbuch Radikalisierung im Jugendalter. Phänomene, Herausforderungen, Prävention. Opladen, Berlin, Toronto: Verlag Barbara Budrich
Köttig, Michaela (2004): Lebensgeschichten rechtsextrem orientierter Mädchen und junger Frauen: Biografische Verläufe im Kontext der Familien- und Gruppendynamik (Forschung psychosozial). Gießen.
Krüger, Heinz-Hermann, Grunert, Cathleen & Ludwig, Katja (Hrsg.) (2022). Handbuch Kindheits- und Jugendforschung. (3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage). Wiesbaden: Springer VS. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24777-5.
Verba, Sidney; Schlozman, Kay Lehman; Brady, Henry E. (1995): Voice and equality. Civic voluntarism in American politics. Cambridge: Harvard University Press.
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