Die gesellschaftliche Integration von ausländischen Einwanderern ist ein besonderes gesellschaftliches Problem. Die Gesundheits- und Präventionsdienste sind zum Teil nicht auf Migranten und Migrantinnen eingestellt und auch der Zugang von MigrantInnen zu Präventionsangeboten und Gesundheitsdiensten ist nicht ausreichend gewährleistet. Neben finanziellen sind auch sprachliche - oder kulturelle Barrieren von Bedeutung (Vlaams Institut voor Gezondheidspromotie 2002). Jugendliche sind von diesen Barrieren ebenfalls betroffen und stellen als gefährdete Gruppe eine Zielgruppe dar, die erhöhte Integrationshilfen benötigt. Um zu verhindern, dass Migration ins soziale Abseits führt, ist der Aufbau von interkulturellen Netzwerken ein Weg, bestehende Integrationsmaßnahmen wirksamer zu gestalten. Hier gibt es Institutionen für ausländische Kinder und Jugendliche, die Beratung auf lokaler Ebene anbieten. Oft sind diese Einrichtungen an den Schnittstellen zwischen Schule und Jugendhilfe tätig. Solche kommunalen Integrationskonzepte liefern Möglichkeiten, ausländische Jugendliche und ihre Familien besser zu erreichen (Wollnik 2000).
Die dargestellten Bereiche, die sich von Risikoverhaltensweisen, gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen bis zu psychosozialen Problemen und sozialer Integration von Kindern und Jugendlichen erstrecken (und auch noch um andere Themen, wie z. B. Bewegung, Ernährung u. a., erweitert werden können) sind ein in der EU gesundheitspolitisch dringliches Thema. Die Förderung der psychischen Gesundheit, der psychosozialen Versorgung und das Angebot psychotherapeutischer Hilfen für Jugendliche und junge Erwachsene erfordern entsprechende Projekte, Programme und Aktivitäten. Dieses EU-Projekt will dazu einen ersten Beitrag in Form einer Bestandsaufnahme leisten.