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Interkulturelles Netzwerk Jugend Berlin - Kreuzberg , Kottbusser Tor (iNJ)
Modellprojekt "interkulturelles Netzwerk Jugend" der Arbeiterwohlfahrt in Berlin - Kreuzberg, Kottbusser
Tor
Interkulturelles Netzwerk Jugend
Adalbertstraße 4
10999 Berlin
Tel.: 030.6165 8530 Benjamin Eberle, Projektleiter (19,25 Std/Wo)
Tel.: 030.6165 8613 Norbert Radlewitz (28 Std/Wo)
Email: inj.awo@berlin.de
Träger: Arbeiterwohlfahrt, Landesverband Berlin, Hallesches Ufer 32-38, Referat 4, 10963 Berlin
Das Modellgebiet "Kottbusser Tor"
Das Modellgebiet "Kottbusser Tor" ist ein innerstädtisches Wohnquartier, das aufgrund seiner negativen
Sozialindizes in das Städteförderungsprogramm "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - die
Soziale Stadt" aufgenommen wurde. Anfang 1999 hat das Quartiersmanagement "KonTOR" im Rahmen der
"Sozialen Stadt" seine Arbeit im Modellgebiet aufgenommen. Umgeben von Gründerzeitquartieren sind
die Wohnanlagen des Modellgebietes ein Ergebnis der Kahlschlagsanierung in den 70er Jahren, heute ein Gebiet mit
extrem hoher Wohnverdichtung. Neben den für diese Quartiere bekannten Erscheinungen sozialer Segregation ist
im Modellgebiet der besonders hohe Anteil von Menschen ohne deutschen Paß erwähnenswert (ca. 54%). Bemerkenswert
ist ferner, daß es im Modellgebiet selber kaum Einrichtungen für Jugendliche gibt, weshalb für
das Projekt "interkulturelles Netzwerk Jugend" vor allem das Einzugsgebiet an Bedeutung gewinnt.
Was soll mit dem Modellprojekt erreicht werden?
- stärkere Einbeziehung von zugewanderten Jugendlichen in Angebote und Maßnahmen
der Jugendsozialarbeit. Stichwort: interkulturelle Öffnung dieser Angebote für die Zielgruppe.
- Entwicklung ergänzender
und paßgenauer Angebote und Maßnahmen
in der Jugendsozialarbeit mit den Kooperationspartnern.
Wie erreichen wir dieses Ziel?
Um die Projektziele zu erreichen, ist es zunächst notwendig den Bedarf unserer Zielgruppe so genau
als möglich zu ermitteln und gleichzeitig Kontakt zu allen Einrichtungen der Jugendsozialarbeit, sowie mit
Schlüsselpersonen (Ausländerbeauftragte, Vertretern von Migrantenvereinen, usw.) aufzunehmen. Die Teilnahme
an Fachgremien und Arbeitskreisen des Sozialraumes versetzt uns in die Lage das Thema "interkulturelle Öffnung"
in der fachlichen Diskussion zu verankern. Diese Kontakte sind die Grundlage für potentielle Kooperationen.
Der Bedarf und eventuelle Versorgungslücken werden in einem Sozialatlas dokumentiert, der sowohl
die "Stärken" wie auch die "Schwächen" der quartiersbezogenen (sozialraumbezogenen)
Versorgungsstruktur hinsichtlich der Angebote und Maßnahmen für Jugendliche mit Migrationshintergrund
aufzeigen soll:
- Einrichtungs- und Datenrecherche (die "objektive" Seite)
- Bedürfnisermittlung (die "subjektive" Seite) durch
- Experteninterviews
- Befragung der Zielgruppe
Während dieses Prozesses wollen wir das Thema "interkulturelle Öffnung" in der fachlichen Diskussion
voranbringen und versuchen, entsprechenden Einfluß auf die kommunale Planungsebene (Jugendhilfeplanung) auszuüben.
Wir wollen erreichen, daß interkulturelle Jugendhilfe als Querschnittsaufgabe in Planung, Konzeption und
Entwicklung berücksichtigt wird, wie es das Kinder- und Jugendhilfegesetz (§ 9 SGB VIII) fordert. In
diesem Zusammenhang wollen wir junge Migrantinnen und Migranten an Diskussionen und in Entscheidungsprozesse mit
einbinden (etwa in Form eines Beirates).
Was bieten wir unseren Kooperationspartnern und im Quartier an?
- Zusammenarbeit bei der Entwicklung ergänzender und paßgenauer Maßnahmen
der Jugendsozialarbeit und Jugendarbeit.
- Förderung von Ansätzen eines interkulturellen Netzwerkes der Jugendsozialarbeit
- Aktive Mitarbeit in Gremien und Arbeitskreisen der Jugend(sozial)arbeit im Stadtteil.
- Unterstützung von Selbsthilfeansätzen junger Migrantinnen und Migranten (Selbstorganisation,
Projekte, Veranstaltungen).
- Vermittlung von Seminaren und Beratungen zum Thema "interkulturelle Öffnung".
Zum Stand der Projektentwicklung [23. Oktober 00]
In einer Situation, wo in allen Berliner Bezirken Haushaltsmittelkürzungen auch in der Jugendhilfe auf der
Tagesordnung stehen, war und ist es nach wie vor eine zeitintensive Aufgabe, die Akteure vor Ort von der Notwendigkeit
und Nützlichkeit unseres Projektes zu überzeugen. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, daß persönliche
Gespräche mit den örtlichen Akteuren bei vielen ihre anfängliche Skepsis bis Ablehnung in eine zumindest
abwartende, manchmal auch zustimmende Haltung gewandelt haben. Zusammengefasst hat sich das Projekt bislang folgendermaßen
entwickelt:
- Kontaktaufnahme mit den örtlichen Akteuren (Quartiersmanagement, Einrichtungsleiter/inne/n,
Jugendamt, Gremien und Arbeitskreisen des Sozialraumes, Schlüsselpersonen wie z.B. Ausländerbeauftragte
etc.).
- Anlegen einer Datensammlung mit statistischen Angaben zum Sozialraum sowie Erstellen eines
Verzeichnisses von Einrichtungen der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit im Sozialraum und in dessen Einzugsgebiet.
- Gliederung des Sozialatlas' und Beschreiben der Arbeitsschwerpunkte (Angebote) aller Einrichtungen
sowie Recherche des prozentualen Anteils der Migrant/inn/en an diesen Angeboten.
- Interviews mit Experten (Sozialarbeiter/innen freier und öffentlicher Träger,
Jugendamt, Schlüsselpersonen).
- Öffentlichkeitsarbeit: Entwicklung einer Präsentation für die Selbstdarstellung,
Faltblatt.
Anfragen und weitere Informationen unter: iNJ.awo@berlin.de
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