Der DJI-Survey Aufwachsen in Deutschland: Alltagswelten, kurz AID:A, erhebt Daten zum Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen sowie zu den Lebenslagen von Erwachsenen und Familien in Deutschland.
Er wird vom Deutschen Jugendinstitut im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) seit 2009 in regelmäßigen Abständen  durchgeführt.

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Ziel der Studie ist es, Faktoren und Konstellationen zu beschreiben, die den Lebenslauf von Individuen prägen und beeinflussen. Neben persönlichen Einflüssen – wie individuellen Kompetenzen und Fähigkeiten, Werten, subjektiven Deutungen und Zukunftsvorstellungen des Einzelnen sowie konkreten Aktivitäten – werden die sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt, mit denen Individuen heute zurechtkommen müssen. Zudem sind Individuen immer in soziale Kontexte eingebunden: Sie agieren in Familienzusammenhängen und stehen in unterschiedlichen Generationenbeziehungen. Diese sozialen Faktoren prägen den Lebenslauf, die individuelle Lebensführung und die Lebensplanung ebenso wie die individuellen Merkmale.

Dementsprechend werden die Befragten der Studie nicht als isolierte Individuen, sondern als Mitglieder umfassender sozialer Netzwerke im Kontext von spezifischen Biographien betrachtet und analysiert. So bedeutet zum Beispiel das Konzept der Familie als Netzwerk, Familie nicht allein als Wohn- bzw. Haushaltsform zu definieren, sondern die gelebten Beziehungen in den Mittelpunkt der Analyse zu stellen und damit z.B. auch multilokale Familien einzubeziehen. Die individuellen Gegebenheiten werden dann in Beziehung zu den institutionellen Kontexten gesetzt, die ein Individuum in seiner Entwicklung durchläuft (Kindertagesstätte, Schule, Ausbildung usw.) und die ihm Unterstützung gewähren (staatliche Hilfen).

AID:A wurde bisher in zwei Wellen durchgeführt.

Meldungen

Projekte

Die Situation alleinerziehender Mütter und Väter wird in Deutschland seit einiger Zeit zunehmend diskutiert. Dies liegt auch daran, dass diese Lebensform in den letzten Jahren sowohl in Deutschland als auch international zahlenmäßig deutlich zugenommen hat. Bisherige Studien haben sich jedoch vor allem auf die ökonomische Lage von Alleinerziehenden-Familien konzentriert. Vergleichsweise wenig weiß man bislang zu familiären Prozessen innerhalb dieser Lebensform, zum Kontakt mit dem anderen Elternteil, zur Betreuungssituation und anderen alltäglichen Fragen.

Um diese Lücke zu schließen, wurden aus einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage (DJI-Kinderbetreuungsstudie U15) 1376 Eltern identifiziert, die zum Erhebungszeitpunkt (2016) mit mindestens einem Kind und ohne einen Partner in einem Haushalt lebten. Diese Personen wurden gebeten, zusätzliche Angaben zu verschiedenen Aspekten ihres Familienlebens zu machen. Darunter befanden sich Fragen zu den Erziehungsstilen der Alleinerziehenden, zum Kontakt mit dem außer Haus lebenden Elternteil, zur gemeinsamen Wahrnehmung elterlicher Aufgaben sowie zu dem psychischen Wohlbefinden der Kinder und der Eltern selbst. Mithilfe dieser Angaben ermöglicht die Studie einen besonders detaillierten Einblick in den Alltag von Alleinerziehenden-Familien sowie eine Beschreibung der besonderen Herausforderungen, vor denen diese Familien stehen.

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Die moderne indikatorengestützte Sozialberichterstattung basiert auf einer Vielzahl verfügbarer Daten aus unterschiedlichen Perspektiven und Quellen. Gleichzeitig macht sie diese Quellen der eigenen Berichterstattung transparent und stellt sie anderen zur Weiternutzung zur Verfügung. Um diese Transparenz der eigenen Forschungsergebnisse zu gewährleisten und die Vorgaben zur Nachnutzbarmachung von mit öffentlichen Geldern erhobenen Forschungsdaten zu erfüllen, unterhält die Abteilung ein eigenes Forschungsdatenzentrum. Daneben werden in der Abteilung amtliche Statistiken auf regionaler Ebene aufbereitet und vorgehalten. Die Sozialberichterstattung kann dadurch um regionalisierte und regionaltypologisierende Analysen erweitert werden. So lassen sich differenzielle Muster in den Lebenslagen von Kindern, Jugendlichen und Familien finden, aber auch regional divergierende Mechanismen der Einflussnahme von Rahmenbedingungen auf das Aufwachsen identifizieren.

FDZ - Forschungsdatenzentrum

Regionaldatenbank

Ziel des Projektes ist es aufzuzeigen, inwiefern bei Eltern in Deutschland eine partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit vorliegt, und Faktoren ausfindig zu machen, die ausschlaggebend für eine egalitäre, nicht-traditionale oder traditionale Arbeitsteilung sind. Denn obwohl mit zunehmender Erwerbspartizipation und gestiegenem Bildungsniveau der Frauen das traditionelle Familienmodell an Bedeutung verliert, sind in vielen Familien nach wie vor Väter in höherem Umfang erwerbstätig als Mütter, wohingegen Mütter sehr häufig den größeren Anteil der Familienarbeit übernehmen.

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Wie Paare Erwerbs-, Familien- und Hausarbeit aufteilen, hängt nicht allein von den Rahmenbedingungen ab, die Politik und Arbeitgeber vorgeben, sondern wird auch durch Geschlechternormen mitbestimmt. Doch wie werden diese Geschlechterrollenvorstellungen herausgebildet? Internationale Studien weisen darauf hin, dass dabei die genderspezifische Sozialisation während der Kindheit und Jugend eine große Rolle spielt.

Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt „Entwicklung von Familienbildern - AID:A-Panel III“, welchen Einfluss die Rolleneinstellungen und Arbeitsteilungsmuster der Eltern auf die Vorstellungen ihrer Kinder zu Partnerschaft, Elternschaft und familialer Arbeitsteilung haben.

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Publikationen

Weitere Literaturhinweise finden Sie auf den Seiten der aufgeführten Projekte, der Expertinnen und Experten oder über die Literaturrecherche.